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Embodiment im Bewerbungsprozess

Dienstag, 21.09.2021, #job

Verkörpern Sie Ihre gewünschte Emotion

Wissen Sie was unter Embodiment verstanden wird? Embodiment heißt übersetzt Verkörperung, nämlich die Verkörperung unter anderem unserer Emotionen. Die (Aus-)Wirkung des Geistes auf den Körper kennen wir – wir wissen meist von uns selber oder haben an anderen beobachtet, dass deren Körperhaltung sich verändert in Abhängigkeit von der jeweiligen Emotion: Ist jemand traurig sinken die Mundwinkel oder die gesamte Körperhaltung „fällt in sich zusammen“. Sprich, Schulter und Oberkörper sacken nach vorne ab, die Schritte werden langsamer und behäbiger. Aber auch umgekehrt hat unser Körper einen Einfluss auf unsere Emotionen. So kann etwa ein Lächeln, auch ein künstliches, unsere Laune heben. Genauso fühlen wir uns mit einem aufrechten und flotten Gang nicht so traurig, wie mit einem behäbigen und langsamen Gang.

Diesen Effekt des Embodiments können Sie auch sehr gut im Bewerbungsprozess nutzen, etwa um Ihr Selbstbewusstsein zu steigern, um mit guter Laune in ein Gespräch zu gehen oder aber um Ihre Nervosität in den Griff zu bekommen. Damit Sie das umsetzen können, benötigt es aber auch eine Selbstbeobachtung Ihrerseits, damit Sie sich und Ihre Reaktionen kennen.


Dafür können Sie sich zunächst in einer für Sie unangenehmen Emotion beobachten, etwa wenn Sie traurig oder nervös sind. Schauen Sie mit einem Meta-Blick auf sich und beobachten Sie, wie sich Ihr Körper verhält. Sind Sie groß oder klein, schnell oder langsam, machen Sie Gesten oder keine, haben Sie Mimik oder nicht und auch welche Mimik machen Sie. Führen Sie diese Selbstbeobachtung auch durch, wenn Sie sich stark, sicher, selbstbewusst und fröhlich fühlen. Auch hier werden Sie zwischen den verschiedenen positiven Emotionen kleine Unterschiede erkennen und deutliche Unterschiede zu den Emotionen, bei denen es Ihnen nicht so gut geht.

Im nächsten Schritt versuchen Sie Ihre Beobachtungen umzusetzen. Machen Sie dies in einem neutralen Moment, wo Sie also nicht überschwänglich glücklich sind, aber auch nicht traurig sind. Probieren Sie durch den Raum zu gehen und die Körperhaltung abwechselnd von den beobachteten negativen und positiven Emotionen einzunehmen. Achten Sie hier auf die Unterschiede in der Körperhaltung abhängig von der Emotion!

Diese Haltungen, Gestiken und Mimiken können Sie nun in einer realen Situation, in der Sie traurig oder nervös sind, versuchen umzusetzen. Sie wissen nun, was Sie machen, wenn es Ihnen schlecht geht. Nun lassen Sie diese Körperhaltung weg und gehen in eine neutrale Körperhaltung. Wenn Sie diese Körperhaltung nun ersetzen mit einer aus einer positiven Emotion, werden Sie merken, dass diese nun auch einen starken Einfluss auf Ihre Gefühlswelt hat.

Diese Methode ist natürlich eine Übungssache und klappt nicht immer auf Anhieb, sondern hier brauchen Sie vorher ausreichend Selbstbeobachtung und sollten wissen, wie sich Ihr Körper in welcher Emotion verhält.

 

Wenn Sie nicht so viel Zeit oder Muße für Ihre Selbstbeobachtung haben, können Sie auch vier verschiedene Techniken anwenden, um etwa die Nervosität vor einem Bewerbungsgespräch in den Griff zu bekommen. Diese Techniken können Sie direkt vor dem Termin auf der Straße, im Lift oder in den WC-Räumlichkeiten machen. Führen Sie diese dort durch, wo Sie ungestört sind und ein paar ruhige Minuten für sich haben.


Methoden für eine gute Laune

Dauerlächeln

Ein Lächeln hilft, auch wenn es künstlich ist, bei Nervosität. Der Körper suggeriert damit dem Geist, dass es ihm gut geht, das beruhigt dann auch die Psyche. Lächeln Sie dabei wirklich für mehrere Minuten breit und nicht nur ein bisschen. Besonders gut gelingt das natürlich, wenn Sie sich unbeobachtet fühlen, wie etwa im Lift am Weg zu Ihrem Termin. Achten Sie auch darauf, dass Sie sich beim Lächeln auch körperlich aufrichten. Ziehen Sie dafür Ihren Brustkorb an einem gedachten Faden nach oben.

Hopserlauf

Diese Technik hilft sehr gut gegen Nervosität und schlechte Laune, kann jedoch nicht ohne weiteres in einem Gebäude gemacht werden. Wer mutig ist macht das auf dem Weg zum Termin, direkt vor dem Zielgebäude sollten Sie allerdings damit aufhören. Womit eigentlich? Vielleicht können Sie sich erinnern, dass Sie das als Kind gemacht haben: den Hopserlauf. Dabei springen Sie abwechselnd rechts oder links ab und winkeln das andere Bein ab und bringen es als Schwungbein beim Springen nach oben. Gelandet wird wieder zuerst auf dem Bein, mit dem abgesprungen wurde. Dann wird das Bein gewechselt. Der Lauf ist nicht nur anstrengend, sondern hebt auch Ihre Laune. Einerseits geht die überschüssige Energie der Nervosität in körperliche Aktivität, andererseits kann bei so großen, schnellen und ausladenden Bewegungen schlechte Laune nicht lange aufrechterhalten werden.

 

Methoden für mehr Selbstbewusstsein

Power Posing

Beim Power Posing geht es darum, jene Pose einzunehmen, die man als Superheld*in einnehmen würde. Eine klassische Power Pose wäre das Fliegen von Superman oder sich vorzustellen, wie ein*e Superheld*in vor einem Monster steht. Auch wenn man sich dabei ziemlich blöd vorkommt, geht es hier darum, möglichst übertrieben und ausladend eine*n überselbstbewusste*n Superheld*in darzustellen. Behalten Sie die Poste für mehrere Minuten bei und gehen Sie, wenn Sie dafür den Platz haben, auch ein paar Schritte im Raum herum. Sie können auch in der Power Pose zu Ihrem Termin gehen, wenn Sie mutig sind. Im Gegensatz zum Hopsen oder zum Gehen beim Lächeln, wird dieser Gang nicht leicht sein, sondern eher schwer und groß – selbstbewusst und stark eben.

Haka

Der Haka ist ein traditioneller Tanz der Maori, der sowohl zur Begrüßung als auch zur Einschüchterung des Gegners verwendet wurde. Typisch dafür sind laute Geräusche, das Herausstrecken der Zunge, das Verziehen des Gesichts und ein starkes und abruptes Wechseln der Körperhaltung. Es gibt verschiedene Formen des Haka, Sie können sich über das Internet einen suchen, der gut zu Ihnen und Ihren Räumlichkeiten passt. Meist ist es gut den Haka an einem Ort zu machen, wo man Sie weder hören noch sehen kann, dann können Sie sich ganz auf sich konzentrieren. Die kraftvollen Bewegungen geben dem Körper Stärke und Selbstbewusstsein, so dass der Geist auf die eigentliche Nervosität ganz vergisst.


Mit diesen Tipps kommen Sie sicher gut durch Ihr Bewerbungsgespräch. Sie möchten Ihre Körperhaltung und Körpersprache trainieren? Dann schauen Sie in das Veranstaltungsprogramm des Career Centers!

 

Autorin: Gudrun Graschi
Beraterin und Trainerin im Career Center der Uni Graz

 

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