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Lügen im Lebenslauf

Dienstag, 07.12.2021, #job

Oder: Gelten auch in der Bewerbung „alternative Fakten?“

Immer wieder stolpert man in den Medien über bekannte Persönlichkeiten, die in ihrem Lebenslauf geschummelt haben. Dabei zeigt sich, dass selbst in den politischen Reihen Lügen kurze Beine haben und uns früher oder später einholen. Trotzdem: Welche Konsequenzen drohen, wenn ich beispielsweise bei den Sprachkenntnissen etwas höherstecke als ich tatsächlich beherrsche?

Kernkompetenzen vs. Infomration zur Person

Die Frage nach dem Schweregrad der Lüge lässt sich zumindest in Bezug auf die Notwendigkeit der Kompetenzen beantworten: Handelt es sich um eine Kernfähigkeit oder -Kompetenz, die für den zukünftigen Job unbedingt notwendig ist, sind falsche Angaben dazu spätestens in der ersten Arbeitswoche aufgedeckt – also Finger weg! Wenn diese im Jobprofil als notwendige Voraussetzung genannt werden, dann muss der Kenntnisstand auch sitzen. Meist wird dies auch im Rahmen des Bewerbungsgesprächs überprüft. Möchte man hingegen seine tatsächlich vorhandene Teamfähigkeit mittels einer Gruppensportart, die ich aktuell gar nicht mehr ausführe, unterstreichen, dann das weniger tragisch sein. Dennoch: Es ist eine Unehrlichkeit, die ich meinem Arbeitgeber gegenüber bewusst nenne, und für die Richtigkeit meiner Angaben steht im deutschsprachigen Raum nach wie vor die eigenhändige Unterschrift. Daher ist Ehrlichkeit in allen Rubriken der sicherste Weg für ein beidseitig zufriedenes Arbeitsverhältnis.

Selbstbewusst

Viel besser ist die Frage: Über welche Kompetenzen verfüge ich, die mir eventuell gar nicht als solche bewusst sind? Sehr häufig hören wir in unserem Beratungsalltag: „Das kann ich nicht in den CV aufnehmen, das war ja nur ein Nebenjob und hat ja nichts mit meiner Fachrichtung zu tun!“. Alle die Kompetenzen, die hier gesammelt werden, bleiben unbeachtet: Stressresistenz und Flexibilität im Gastgewerbe, Anordnungen zielgerichtet umsetzen im Sekretariat, Kundenorientierung und Hands-on Mentalität im Verkauf: All diese „Soft Skills“ können für Ihren Job auch in einer ganz anderen Branche unglaublich wichtig sein und dürfen deshalb unbedingt in den Lebenslauf! Ebenso wie Vereinstätigkeiten, eine musikalische Ausbildung, (Sprach)Reisen oder Ehrenamtliches. Sie haben eine einzigartige Fülle an Persönlichkeit, die Ihnen bei einem selbstbewussten Auftreten mehr hilft als geschönte Fakten.

Wie schützen sich Arbeitgeber*innen?

Zurück zu den Lügendetektoren der Arbeitgeber*innen: Diese versuchen natürlich, so viel wie möglich über den/die Kandidat*in vorab herauszufinden, was heutzutage trotz Datenschutz oft überraschend einfach gelingt. Social Media Recherche ist eher Norm als Ausnahme und auch die Arbeits- und Praktikumszeugnisse gelten als fundierte Bezugsquelle, um die Kompetenzen des/der Bewerberin einschätzen zu können. Im angloamerikanischen Raum geht man noch einen Schritt weiter: Hier ist es üblich, im CV Referenzpersonen anzuführen, die auch aktiv von Seiten des interessierten Unternehmens kontaktiert werden. Vergessen Sie also bei einem aktiven Arbeitsverhältnis nicht, den Hinweis auf Vertraulichkeit der Bewerbung zu nennen, um ungewolltes Nachfragen bei den aktuellen Vorgesetzten vorzubeugen.

Also: Seien Sie ehrlich, aber vergessen Sie nicht, wie einzigartig Sie sind! Sie können Ihre Stärken nicht klar definieren? Dabei unterstützen wir Sie gerne, beispielsweise im Rahmen unseres „Stärken-Schwächen-Checks“, der Sie auf diesen Aspekt des Bewerbungsverfahren vorbereitet.

 

Autorin: Angela Messner-Lipp
Beraterin und Trainerin im Career Center der Uni Graz


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