Wie auch im normalen Leben, das durchzogen ist von Pausen, Abzweigungen und Irrwegen, ist auch der Lebenslauf oft nicht ohne Pausen und Irrwege. Doch wie kann man diese im Nachhinein argumentieren? Wir zeigen Ihnen wie!
Egal ob längere Arbeitslosigkeit, abgebrochene Studien oder Arbeitsstellen, die nicht in das Karriereziel passen, für alle diese Abzweigungen und Pausen müssen Sie im Rahmen von Bewerbungsgesprächen oder aber bereits im Anschreiben Begründungen parat haben. Wie Sie mit dieser Problematik umgehen, zeigen wir Ihnen hier:
1. Arbeitslosigkeit
Arbeitslosigkeit kann jede*n treffen und kann auch im Rahmen von Bewerbungsgesprächen argumentiert werden. Arbeitslosigkeit kann im Lebenslauf entweder nicht extra angeführt werden oder aber Sie geben auch diese mit Datum und dem Titel „aktive Arbeitssuche“ an. So machen Sie allerdings deutlich, dass Sie arbeitslos waren – etwas, das zuvor eventuell gar nicht aufgefallen wäre. Arbeitslosigkeit ab 4 Monaten sollte mit sinnvollen Tätigkeiten „gefüllt“ werden. Wenn Sie also befürchten, Ihre Arbeitslosigkeit könnte länger dauern als 4 Monate, dann werden Sie tätig: Suchen Sie sich ein Ehrenamt, lernen Sie eine Sprache oder machen Sie einen Computerkurs. Diese Dinge können Sie dann im Lebenslauf anführen und auf Nachfrage auch im Gespräch erwähnen. Achten Sie jedoch im Gespräch darauf, dass Sie, wenn Sie gekündigt haben und darauf angesprochen werden, nicht negativ über Ihre alte Firma sprechen.
2. Abgebrochene Studien
Es kann schon passieren, dass ein Studium begonnen wird, das dann so gar nicht zur eigenen Person passt. Führen Sie dieses im Lebenslauf mit dem Zusatz „nicht abgeschlossen“ an oder lassen Sie es ganz weg, wenn dadurch keine Lücke im Lebenslauf entsteht, wenn Sie etwa parallel ein zweites Studium inskribiert haben. Sinnvoll ist es, das abgebrochene Studium auch anzuführen, wenn Sie aus diesem Kompetenzen für die Bewerbung ziehen.
Für das Bewerbungsgespräch bereiten Sie eine Erklärung vor, warum Sie nun einem anderen Studium oder einer anderen Ausbildung den Vorzug gegeben haben, jedoch ohne negative Aspekte des jeweiligen Studiums hervorzuheben. Diese Begründung sollten Sie allerdings nur auf Nachfrage des Gegenübers bringen.
3. Nicht zum Karriereziel passende Arbeitsstellen
Auch Arbeitsstellen sind manchmal eher eine Erschwernis für eine Bewerbung als ein Vorteil, dies insbesondere, wenn man in einem Bereich tätig war, der nun gar nicht mehr zur neuen Stelle passt. Im Lebenslauf sollten Sie solchen Stellen nicht viel Platz einräumen und keine bis nur eine kurze Tätigkeitsbeschreibung einfügen. Manchmal kann ein sehr starker Wechsel auch kurz im Bewerbungsschreiben thematisiert werden. Wichtig ist hier, wie auch im persönlichen Gespräch: Überlegen Sie, was im alten Bereich nicht mehr für Sie gepasst hat? Warum wollen Sie in den neuen Bereich? Welche Kompetenzen und Fähigkeiten bringen Sie dafür mit?
Gerade bei derartigen Argumentationen für ein Vorstellungsgespräch ist eine gute Vorbereitung das Wichtigste! Sie haben noch offene Punkte oder eine ganz spezifische Frage? Wir sind für Sie da!
Autorin: Gudrun Graschi
Beraterin und Trainerin sowie Koordinatorin des Career Centers der Uni Graz
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