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Dienstag, 07.06.2022, uni.blog, #job

So überzeugen Sie mit Ihrem Bewerbungsvideo

Obwohl Bewerbungsvideos schon seit einigen Jahren unter Personalverantwortlichen immer beliebter wurden, stieg deren Relevanz während der Pandemie natürlich noch mehr an. Viele Unternehmen sind seitdem auf den Geschmack gekommen und schätzen den Aufwand für den Dreh eines Bewerbungsvideos unter den Bewerber*innen sehr. Doch nicht alle Bewerbungsvideos erzielen den erwünschten Effekt, deswegen erfahren Sie in diesem Blogbeitrag wann sich die Zeit und Mühe für einen Videodreh tatsächlich lohnt und worauf Sie achten sollten.

Das Ziel eines Bewerbungsvideos ist immer dasselbe: Das Alleinstellungsmerkmal eines*einer Bewerber*in soll herausgestellt werden. Klar ist aber auch, dass das Bewerbungsvideo die klassische „Bewerbungsmappe“ nicht ersetzt, sondern nur eine Ergänzung darstellt. Motivationsschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse bleiben auch mit Video fester Bestandteil Ihrer Bewerbung. Dies bedeutet demnach aber natürlich auch, dass der Drehs eines Videos zusätzlichen Aufwand bedeutet – für Sie als Bewerber*in, aber auch für den*die Personalverantwortlichen. Vor allem Personen, die noch keine Videoerfahrungen haben oder sehr schüchtern und introvertiert sind, werden sich beim Dreh schwertun. Überlegen Sie sich also im Vorfeld, ob ein Bewerbungsvideo für Sie überhaupt in Frage kommt, denn: Unseriöse oder schlecht gemachte Videos können auch schnell zum K.O.- Kriterium werden.

Vorteile eines Bewerbungsvideos

Der wohl größte Vorteil liegt klar auf der Hand: Durch die Ergänzung der klassischen Bewerbungsunterlagen um ein Video, kann man sich aus der Menge an Bewerber*innen hervorheben und sich authentischer und vielseitiger präsentieren. Zudem sind Bewerbungsvideos weniger förmlich, d.h. Sie können Ihre Kreativität zeigen und Ihre Kommunikationsfähigkeit unter Beweis stellen. Der*die Personalverantwortliche kann sich zudem gleich ein besseres Bild von Ihnen machen und sehen, wie Sie sich präsentieren. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass Sie durch Ihr Video während des gesamtem Bewerbungsprozesses länger im Gedächtnis der Personalverantwortlichen bleiben.

Trotzdem sind Bewerbungsvideos nicht bei jedem Unternehmen bzw. in jeder Branche sinnvoll. Überall dort, wo es aber um Kreativität geht oder Ihre Ausstrahlung wichtig ist, machen sie aber durchaus Sinn. Dazu zählen z.B. Stellenausschreiben in der Medienbranche, in der Werbung, im Sales, Journalismus und im gesamtem Kreativbereich. Des Weiteren können Sie mit einem guten Bewerbungsvideo immer dann punkten, wenn Sie sich für eine Stelle bewerben, für welche Sie laut Ihrem Lebenslauf nicht ganz qualifiziert sind oder auch wenn Sie sich initiativ für eine Stelle in Ihrem Wunschunternehmen bewerben. In diesen Fällen ist ein Video die optimale Möglichkeit um zu zeigen, warum Sie (trotzdem) der*die ideale Kandidat*in sind.

Was Sie benötigen

Ein wirklich professionelles Bewerbungsvideo kann natürlich nur dann entstehen, wenn Ihnen auch das passende Equipment zur Verfügung steht. Eine hochwertige Qualität ist neben dem Inhalt entscheidend für den Erfolg. Das wohl Wichtigste für den Videodreh ist eine gute Kamera. Aber keine Sorge, Sie benötigen für den Dreh eines Bewerbungsvideos keine Profiausstattung. Meist reicht hier eine gute Handykamera aus, da auch diese bereits Videos in der Auflösung 1080p liefern können. Damit das Video nicht verwackelt wird, empfehlen wir zudem, ein Stativ zu verwenden, in welchem die (Handy-)Kamera gut und sicher befestigt werden kann. Damit Sie sich gut in Szene setzen können, muss auch die Belichtung stimmen. Im Idealfall sollten Sie drei Lichtquellen haben: vorne, links und rechts von Ihnen. Alternativ dazu haben sich auch Ringlichter etabliert, die man auch gut am Stativ befestigen kann. Da man Sie natürlich nicht nur gut sehen, sondern auch hören und verstehen muss, empfehlen wir zusätzlich die Nutzung eines externen Mikrofons. Zu guter Letzt sollten Sie sich mit einem guten Schnittprogramm vertraut machen oder Freund*innen mit mehr Erfahrung in diesem Bereich um Hilfe bitten.  

Vorbereitung ist alles

Wie bei jedem Videodreh gilt auch hier, dass das Drehbuch essentiell ist. Konkret bedeutet das, dass Sie sich vorab gut überlegen sollten, welchen Eindruck Sie beim Gegenüber hinterlassen möchten. Unabhängig davon, worauf Sie sich beim Inhalt konzentrieren möchten: Überlegen Sie sich vorab genau was Sie sagen wollen und in welcher Reihenfolge Sie das tun möchten. Üben Sie den Text und sprechen Sie ihn vor dem Dreh ein paar Mal durch, nur so können Sie letztendlich frei, deutlich und langsam vor der Kamera reden. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass das Video nicht zu lange wird. Personalverantwortliche haben ohnehin meist nicht sehr viel Zeit um Bewerbungen durchzusehen und da es sich beim Bewerbungsvideo um ein „Zusatzdokument“ handelt, sollte dieses nicht länger als 2 Minuten sein.

Überlegen Sie sich auch vorab, welche Kleidung Sie tragen möchten und achten Sie darauf, dass diese zum Unternehmen bzw. zur Stelle passt. Am besten Sie ziehen das an, was Sie auch beim Bewerbungsgespräch anziehen würden. Generell gilt: Passen Sie das Video an die angestrebte Position an und wählen Sie auch die Location/den Hintergrund dementsprechend aus. Auf Nummer sicher gehen Sie dabei natürlich immer mit einem neutralen Drehort, wie etwa vor einer hellen Wand. Unabhängig von der Branche in der Sie sich bewerben: Filmen Sie sich besser nicht vor einer bunten Tapete, auffälligen Bildern oder privaten Schnappschüssen, da diese schnell ablenken können und das Video so sehr schnell unprofessionell wirken kann.

Wie auch beim Bewerbungsgespräch ist auch bei einem Bewerbungsvideo eine positive Körpersprache und eine freundliche Mimik wichtig. Im Unterschied zum Bewerbungsgespräch haben Sie hier jedoch den Vorteil, dass Sie unendlich viele Versuche haben. Schauen Sie sich die ersten Aufnahmen einfach an, analysieren Sie Ihre Körpersprache und Mimik und adaptieren Sie diese - wenn nötig - bei den weiteren Aufnahmen.

Nachbereitung

Wenn Sie ein passendes Schnittprogramm gefunden haben, können Sie irrelevante Sätze, zu lange Pausen oder kleine Versprecher ganz einfach entfernen und dem Video mehr Dynamik verleihen. Je nachdem wie Sie das Video versenden möchten, müssen Sie auch noch darauf achten, dass die Dateigröße oder das Dateiformat bestimmte Maßstäbe erfüllen und das Video das Format 16:9 haben sollte. Wenn Sie mit dem Endergebnis zufrieden sind, laden Sie Ihr Video am besten in einer Cloud, wie z.B. Dropbox oder Google Drive hoch. Alternativ dazu können Sie das Video auch auf Youtube hochladen. Achten Sie dann aber unbedingt darauf, dass Sie das Video als „Nicht gelistet“ einstellen, denn so können nur jene Personen das Video abspielen, die auch den Link erhalten haben.

Klar, die Erstellung eines guten Bewerbungsvideos nimmt viel Zeit in Anspruch und ist mit Aufwand verbunden. Doch vergessen Sie nicht: Dieser Aufwand kann sich durchaus lohnen, Sie werden mit einem guten Video bestimmt aus der Menge an Bewerber*innen hervorstechen und leichter im Gedächtnis der Personalverantwortlichen bleiben.

 

Autorin: Sandra Weidinger
Beraterin und Trainerin im Career Center der Uni Graz

 

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