Sind Motivationsschreiben und Lebenslauf fertig erstellt, stellt sich für viele Bewerber*innen oftmals die Frage, welche Anlagen nun noch beigefügt werden sollten. Viele gehen dabei nach dem Motto „mehr ist mehr“ vor und ahnen aber nicht, dass man dabei auch einiges falsch machen kann. Fakt ist, zu einer vollständigen Bewerbung gehören auch Anlagen wie Zeugnisse und Zertifikate, welche Ihre Studienabschlüsse und Fähigkeiten belegen. Doch welche Dokumente sind optional und welche sind Pflicht? Dies möchten wir in diesem Blogbeitrag klären.
Was sind „Anlagen“?
Alle Dokumente, welche zusätzlich zum Motivationsschreiben beigefügt werden, bezeichnet man als Anlagen. Deswegen zählt streng genommen auch der Lebenslauf zu den sogenannten Anlagen. Anlagen dienen oft als Beweis von Studienabschlüssen, Berufserfahrung und Qualifikationen. Werden also in der Stellenanzeige „vollständige Bewerbungsunterlagen“ gefordert, dürfen diese Elemente auf keinen Fall fehlen. Wenn Sie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werden, sollten Sie demnach auch diese Dokumente – meist sind hier Kopien ausreichend - unbedingt mitnehmen.
Welche Anlagen gehören zur Bewerbung?
Auch wenn Sie im Laufe Ihres Studien- oder Berufslebens viele Weiterbildungen besucht und somit viele Zertifikate und Zeugnisse erhalten haben, bedeutet dies nicht, dass Sie sämtliche dieser Unterlagen bei jeder Bewerbung anfügen sollten. Dasselbe gilt für Arbeitszeugnisse bzw. Referenzschreiben. Wählen Sie die Anhänge der angestrebten Stelle entsprechend aus und schicken Sie nur die Dokumente mit, welche auch für den*die Personalverantwortliche*n relevant sind. Denn: Personalverantwortliche haben generell eine sehr begrenzte Zeit für die Sichtung Ihrer Bewerbungsunterlagen und die Qualität ist immer noch wichtiger als die Quantität. Folgende Anlagen sind – neben dem Lebenslauf – dennoch wichtig:
1. Zeugnisse: Für die meisten Bewerbungen ist meist nur der höchste Bildungsabschluss relevant, deswegen gilt als Faustregel, dass man immer das letzte Zeugnis beifügt, welches man erhalten hat. Dies bedeutet: Als Studienanfänger*in ohne Studienabschluss hängt man das Maturazeugnis bei, als Student*in im Masterstudium das Bachelorzeugnis, als Absolvent*innen eines Masterstudiums nur mehr das Masterzeugnis usw. Befinden Sie sich noch im Studium, sind aber schon weiter fortgeschritten, können Sie auch gerne Ihren Studienerfolgsnachweis bzw. Transcript of Records beifügen.
2. Arbeitszeugnis: Neben Ihrem Abschlusszeugnis sind vor allem auch Arbeitszeugnisse für den*die Personalverantwortliche*n spannend und haben im Bewerbungsprozess einen sehr hohen Stellenwert. Arbeitszeugnisse geben Einblick über Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen und beschreiben Ihr bisheriges Tätigkeitsfeld. Waren Sie bereits berufstätig und haben kein Arbeitszeugnis beigefügt, gibt es nicht selten Anlass über negative Spekulationen. Wenn Sie schon sehr viel Berufserfahrung aufweisen können, sollten Sie nicht alle Arbeitszeugnisse beilegen, max. 2-3 sind ausreichend. Am besten ist, Sie fügen das aktuellste Arbeitszeugnis bei und jenes, welches für die Stelle am relevantesten ist.
3. Praktikumszeugnis: Gerade für Berufsanfänger*innen bzw. Studierende ohne (bezahlte) Berufserfahrung sind Praktikumszeugnisse sehr relevant und sollten definitiv immer mitgeschickt werden. Stehen Sie schon länger im Berufsleben und können somit auch Arbeitszeugnisse beifügen, können Sie Ihre Zeugnisse über absolvierte Praktika getrost weglassen.
4. Zertifikate: Zertifikate dienen dazu, Ihre Zusatzqualifikationen und besuchten Weiterbildungen zu belegen. Bei der Erstellung Ihres Lebenslaufes ist wichtig, dass Sie stets alle absolvierten Weiterbildungen angeben und zusätzlich beschreiben, wann und wo Sie diese Weiterbildung besucht haben. Dies bedeutet aber nicht, dass Sie jedes Zertifikat bei den Bewerbungsunterlagen anhängen sollten. Fügen Sie nur jene Zertifikate bei, welche auch für die angestrebte Stelle relevant sind und lassen Sie weniger wichtige Kurse/Weiterbildungen weg. Dasselbe gilt übrigens für den Führerschein. Diesen sollten Sie nur dann beifügen, wenn dies in der Stellenanzeige ausdrücklich verlangt wird.
Wohin kommen die Anlagen?
Wenn Bewerbungsunterlagen per E-Mail verschickt werden, sollten Sie stets darauf achten, aus allen Dokumenten eine einzige PDF-Datei zu erstellen und diese angemessen zu benennen (z.B. Bewerbung_Vorname_Nachmame). Die Reihenfolge der Dokumente Ihrer Bewerbungsunterlagen ist ebenso nicht willkürlich. Das erste Dokument, welches Personalverantwortliche zu Gesicht bekommen, sollte immer das Motivationsschreiben sein. Danach folgt Ihr Lebenslauf, dieser sollte max. 3 Seiten erfassen und gut strukturiert aufgebaut sein. Hinter dem Lebenslauf kommen die Zeugnisse, zuerst die der Bildungseinrichtung und danach – wenn vorhanden – Arbeitszeugnisse. Haben Sie zudem Zertifikate, welche für die angestrebte Stelle relevant sind, fügen Sie diese ebenso noch dazu. Den Hinweis auf die Anlagen setzen Sie im Anschreiben linksbündig ungefähr 3 Zeilenabstände unter die Grußformel. Wenn Sie ein Deckblatt erstellt haben, können Sie den Vermerk auch dort platzieren. Ein eigenes Anlagen- oder Inhaltsverzeichnis benötigen Sie nicht.
Wenn Sie Unterstützung bei der Erstellung Ihrer Bewerbungsunterlagen benötigen, freuen wir uns, wenn Sie sich unter careercenter(at)uni-graz.at bei uns melden.
Autorin: Sandra Weidinger
Beraterin und Trainerin im Career Center der Uni Graz
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