Laut aktuellen Statistiken sind ca. 80% der Studierenden neben dem Vollzeitstudium berufstätig.
Sie beweisen damit nicht nur Ehrgeiz, Motivation und Selbstdisziplin, sondern vor allem auch ein großes Organisationstalent. Als Studierende*r ist man beinahe täglich geistigen Tätigkeiten ausgesetzt: Sei es während der Vorlesungen oder Kursen oder nachmittags beim Verfassen der Seminar- oder Abschlussarbeit. Gleichzeitig möchte man aber auch konkurrenzfähig bleiben, seinen Lebenslauf mit spannenden Tätigkeiten füllen und beim nächsten Bewerbungsgespräch erzählen können, wie viel Berufserfahrung man schon gesammelt hat. Kurz gesagt: Man möchte den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht werden. Doch klar ist deswegen auch, dass bei vielen Studierenden die Work-Study-Life Balance dabei oft zu kurz kommt. Wir haben deswegen in diesem Blog-Beitrag ein paar Tipps zusammengefasst, um Studium, Arbeit und Freizeit unter einen Hut zu bringen.
1.Zeitmanagement
Um Studium, Arbeit und Freizeit miteinander in Einklang zu bringen bedarf es viel Organisation und ein gelungenes Zeitmanagement. Ein Tages- oder Wochenplan kann dabei helfen, alle zu erledigenden Aufgaben im Blick zu haben und (Arbeits-)Termine bzw. Abgabefristen nicht zu übersehen bzw. vorausschauend seine täglichen To-dos zu planen. Wenn Sie nicht der Typ für langfristige Pläne sind, können auch Post-Its Abhilfe schaffen: Jede Aufgabe wird auf ein Post-It geschrieben, anschließend werde die kleinen Zettelchen nach Wichtigkeit und Dringlichkeit sortiert und nacheinander abgearbeitet. Zusätzlich hilft ein simpler Google Kalender (oder auch ein Buchkalender) um alle Termine zu koordinieren und zeigt außerdem schnell auf, wann genügend Zeit für Freund*innen, Familie und Hobbys bleibt. Tipp: Teilen Sie sich die Wochentage in reine Lern,- Arbeits- und Freizeittage ein.
2. Hobbys und soziale Kontakte
Egal wie stressig Ihre Woche auch sein mag, Ihre Hobbys sollten Sie – genau wie Abgabetermine für Seminararbeiten oder Arbeitstermine – nicht vergessen. Tätigkeiten die Ihnen Spaß machen helfen dabei Stress abzubauen und motivieren Sie auch in sehr herausfordernden Zeiten. Versuchen Sie sich bewusst Zeit für Ihre Hobbys zu nehmen und planen Sie diese in Ihren Wochen- oder Tagesplan ein. Oft sind es neben den eigenen Hobbys auch Freund*innen oder Familie, die als erstes darunter leiden, wenn der Lern- und Arbeitsstress überhandnimmt. Doch gerade der Kontakt mit seinen Liebsten ist wichtig, um Stress abbauen zu können oder mal so richtig Dampf ab zu lassen. Oft reicht auch schon ein Telefonat mit der*dem besten Freund*in um die Work-Study-Life Balance wieder ins Reine zu bringen.
3. Sport
Sport ist wohl eines der gesündesten Mittel um Stress und Anspannung abzubauen und seinen Kopf frei zu bekommen. Zusätzlich hilft Sport gegen Konzentrationsschwierigkeiten, bei anderen physischen Beschwerden und verbessert die Schlafqualität. Nutzen Sie daher z.B. das USI-Sportangebot, besuchen Sie ein Fitnessstudio oder gehen Sie raus in die Natur und bewegen Sie sich dort. Wieviel Sport für die eigene Work-Study-Life Balance nötig ist lässt sich natürlich nicht pauschalisieren, sondern muss selbst herausgefunden werden. Für viele reichen 2-3 kurze Sporteinheiten pro Woche, andere haben das Bedürfnis jeden Tag sportlich aktiv werden zu müssen. Wichtig dabei ist: Sport muss Spaß machen und soll natürlich nicht für zusätzlichen Stress sorgen.
4. Schlaf & gesunde Ernährung
An ausreichend Schlaf denken wohl die wenigsten Studierenden, wenn Sie mitten in der heißen Prüfungsphase stecken. Doch viele vergessen dabei, dass Schlaf sehr wichtig für den Lernprozess ist, da währenddessen neu erlernte Inhalte mit bereits abgespeichertem Wissen verknüpft und so ins Langzeitgedächtnis abgespeichert werden können. Das gleiche gilt für Power-Naps: Gönnen Sie sich deswegen zwischen den Lerneinheiten kurze Nickerchen, diese sollten aber nicht länger als 20 Minuten dauern. Ein weiterer Tipp um Prüfungs- und Arbeitsstress entgegenzuwirken ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Auch wenn es banal klingt: Wenn man seinem Körper anstatt Fertiggerichten ausreichend Brainfood zuführt, trägt dies einiges zum allgemeinen Wohlbefinden bei, man lernt leichter und fühl sich fitter.
5. Me-Time
Zwischen den ganzen Lerneinheiten, dem Arbeiten oder dem Freizeitstress dürfen Sie sich selbst natürlich nicht vergessen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass mal wieder alles zu viel wird, gönnen Sie sich bewusst eine Pause und schalten Sie ab. Planen Sie also immer mal wieder eine Zeit ein, in welcher Sie bewusst Nichts machen und Sie sich einfach nur für sich und Ihre Gedanken Zeit nehmen. Um diese Zeit auch bestmöglich auszukosten, sollten Sie alles was Sie stören könnte vorab ausblenden oder abschalten. Suchen Sie sich einen Ort, in welchem Sie absolut ungestört sein können und lassen Sie den Lernstapel einfach mal aus Ihrem Blickfeld verschwinden. Diese Verschnaufpausen tun physisch und psychisch gut und können dabei helfen, Dinge immer mal wieder aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
Abschließend ist noch zu sagen, dass es für eine gesunde Work-Study-Life Balance wichtig ist, sich realistische Ziele zu setzen und dass Sie ganz bewusst auf die Verteilung von Energie und Zeit Acht geben. Lernen Sie auch mal „Nein“ zu sagen, nur so können Sie sich erholen und danach wieder effektiv lernen bzw. arbeiten.
Autorin: Sandra Weidinger
Beraterin und Trainerin im Career Center der Uni Graz
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