Sie wissen nicht ganz, wie Sie sich in einem bestimmten Bereich einen Namen machen sollen? Wo soll man Berufserfahrung hernehmen, wenn einen niemand einstellt? Wie soll man einen Job bekommen ohne Berufserfahrung?
Vor dieser Frage stehen viele Studierende, die Schwierigkeiten haben, ein facheinschlägiges Praktikum zu bekommen und nach der Uni ins Berufsleben einzusteigen. Verzagen Sie jedoch nicht, es gibt viele Möglichkeiten sich auch außerhalb von Praktika relevante Kompetenzen anzueignen und zu sammeln.
Dies gelingt Ihnen jedoch nicht, indem Sie es sich zuhause gemütlich machen und warten, bis die Kompetenzen bei Ihnen vorbei schauen, sondern diese Schritte verlangen oft wesentlich mehr Arbeit von einem ab, als es ein Praktikum getan hätte.
Zunächst sollten Sie sich im Klaren sein, wohin die Reise gehen soll. Wenn Sie selber noch nicht wissen, was Sie machen sollen, dann können Sie einen bevorzugten Bereich, im Rahmen beispielsweise einer Berufsfeldanalyse im Career Center, auswählen und sich zunächst auf diesen konzentrieren. Denn irgendwo muss man anfangen.
Überlegen Sie dann, welche relevanten Kompetenzen und Berufserfahrungen man benötigt, um in diesem Bereich arbeiten zu können. Notieren Sie diese und überlegen Sie, wie Sie sich diese aneignen können und wie Sie diese auch nachweisen können.
Hier finden Sie ein paar Ideen und Anregungen:
Starten Sie Ihren eigenen Blog!
Auch wenn es sich überholt anhört, ein Blog kann vielfältig gestaltet werden. Sie können hier Beiträge mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten verfassen und so für alle sichtbar Ihre Kompetenzen darlegen:
z.B.
- Sozialwissenschaften: Führen Sie kleine wissenschaftliche Studien durch und verfassen Sie Beiträge dazu, die Sie auf Ihren Blog stellen.
- Naturwissenschaften: Wählen Sie sich ein Thema und verfassen Sie dazu Beiträge. Auch eigene Experimente können hier veröffentlicht werden. Sie können auch hochkomplexe Vorgänge populärwissenschaftlich für ein breites Publikum erklären.
- Geisteswissenschaften: Alle Bereiche, die sich mit Literatur, Texten oder ähnlichem beschäftigen, können auch die Form des Blogs nutzen, um die Eloquenz der eigenen Texte, die Recherchefähigkeit oder aber den Inhalt hervorzuheben.
Werden Sie Moderator*in!
Sie wollten schon immer anderen etwas von Ihrem Fachbereich erzählen? Dann informieren Sie sich welche kleine Lokalradios in Ihrer Umgebung beheimatet sind und fragen Sie an, ob Sie Kurzbeiträge zu Ihrem wissenschaftlichen Fachgebiet verfassen dürfen, die eine wissenschaftliche Problemstellung auf einfache Weise einem breiten Publikum erklären.
Arbeiten Sie ehrenamtlich!
Gerade in Österreich bauen viele große Vereine auf ehrenamtlichen Personen auf. Gerade wenn Sie im Sozialbereich arbeiten möchten, ist es von großem Vorteil, sich ehrenamtlich bei der jeweiligen Zielgruppe zu engagieren. Aber auch andere Fachgebiete können von solchen ehrenamtlichen Tätigkeiten profitieren: als Übersetzer*in können Sie hier ebenso Berufserfahrung sammeln wie als ehrenamtliche*r Marketing-Mitarbeiter*in, der*die das Marketing für einen Verein übernimmt. Recherchieren Sie, welche Vereine und welche Posten für Sie in Frage kommen und melden Sie sich dort!
Beginnen Sie Ihr eigenes Projekt!
Wenn es Ihnen nicht ausreicht, dass Sie ehrenamtlich irgendwo mithelfen, dann beginnen Sie Ihr eigenes Projekt! Hier können Sie alle Formen der Kompetenzen des Projektmanagement sich aneignen und nachweisen. Egal ob Start-Up, Sozialprojekt oder Event – Hauptsache Sie eigenen sich die passenden Kompetenzen an! Informieren Sie sich hier über Förderungen und Projektanträge, denn nicht jedes Projekt muss und soll ehrenamtlich bleiben!
So gelingt ihr Berufseinstieg auch ohne Praktikum!
Autorin: Gudrun Graschi
Beraterin und Trainerin im Career Center der Uni Graz
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