Der Mensch strebt danach, sich zu verbessern. Das bringt aber den Nachteil, dass wir dazu neigen, bei der Selbstreflexion das Augenmerk auf unsere Schwächen und negative Seiten zu richten. Dass dies einen Rattenschwanz an negativen Gedanken mit sich zieht, die zu negativen Einstellungen der eigenen Person gegenüber werden können, merken wir oft schon gar nicht mehr.
Um sich an schlechten Tagen wieder in positive Stimmung zu versetzten ist eine Tagebuchformulierung wie folgt wenig förderlich: „Heute habe xy wieder nicht geschafft.“. Hilfreicher könnten aber lobende Worte sein, die mich während eines grauen Alltags an die positiven und erfolgreichen Seiten an mir erinnern.
Was schreibe ich auf?
Es ist nicht notwendig, seitenlang den Tag Revue passieren zu lassen, sondern sich abends einfach die Frage zu stellen: Was habe ich heute toll gemacht? Worauf bin ich stolz? Was hat an diesem Tag gut geklappt?
Besonders effektiv ist wird die Angelegenheit, wenn man die Erfolge bestimmten Lebensbereichen zuordnet, beispielsweise:
- Soziales (S)
- Beruf (B)
- Lernen (L)
- Körperliche Fitness (F)
- Entspannung (E)
- …
Auf diese Weise kann nach einem demotivierenden Erlebnis konkret nach einem oder mehreren Gegenbeispielen gesucht werden, anhand derer ich mir selbst beweise, dass ich das auch sehr gut hinbekommen kann.
Stichwort oder formulieren?
Selbstverständlich kann ein Stichwort ausreichen, es ist aber unter Umständen leichter, die Vibes eines vergangenen positiven Erlebnisses ins Gedächtnis zu rufen, wenn die Situation und vor allem der Erfolg beschrieben wird.
Beispiel Stichwort:
Erfolgreicher Kundentermin
Beispiel ausformuliert:
Erfolgreicher Termin mit Herrn Maier. Wir haben die Konditionen besprochen und ich konnte ihn überzeugen, dass eine Lösung über unsere Firma sein Geschäft rentabler und kundenfreundlich macht. Ich wurde von ihm für die kompetente Beratung und mein individuelles Eingehen gelobt, die mich von den anderen Anbietern abgehoben hat und zum Vertragsabschluss geführt hat.
Muss ich jeden Tag schreiben?
Es ist nicht zwingend notwendig, jeden Tag einen Eintrag zu machen. Es macht aber tatsächlich Sinn, es zu tun, um sich jeden Tag in Erinnerung zu rufen, dass auch an einem schlechten Tag positive Dinge passiert sind.
Falls Sie bereits ein Tagebuch schreiben: Fügen Sie einfach jeden Tag unten die Erfolge hinzu und schon haben Sie Ihr Journal mit dem Erfolgstagebuch kombiniert.
Autorin: Angela Messner-Lipp
Beraterin und Trainerin im Career Center der Uni Graz
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