Da Corona so manchem Ferial- und Pflichtpraktikum einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, finden Sie hier eine Strategie, damit die Last-Minute-Bewerbung doch noch klappt. Da Praktikumsstellen derzeit rar gesät sind und sich auch Unternehmen bei ihren Fixstellen-Ausschreibungen noch zurückhalten, ist eine Initiativbewerbung auf jeden Fall sinnvoll.
Was will ich machen?
Der Start gelingt am besten mit einer Recherche der Tätigkeiten und Fachbereiche, die mich interessieren oder die lt. Studienplan im Zuge eines Praktikums abgedeckt werden sollten.
Im Anschluss daran kann man sich auf die Suche nach passenden Unternehmen und Einrichtungen machen: vom Karriereportal XING über das Branchenverzeichnis oder „Österreich sozial“ kann hier systematisch gesucht werden. Auf unserer Website finden sich außerdem hilfreiche Links für die Recherche.
Es gibt einen oder sogar mehrere Arbeitgeber*innen, die interessant klingen? Spitze, dann kommen wir jetzt zum zweiten Schritt:
Stellenbeschreibung definieren
Je konkreter die Bewerbung verfasst wird, desto eher führt sie zum Erfolg. Im Grunde sollte der*die Leser*in den Eindruck haben, dass der*die Bewerber*in genau weiß, was ihn oder sie in dem Job erwartet und welche der eigenen Fähigkeiten nützlich eingesetzt werden können. Daher sammelt man Bonuspunkte, wenn man sich bereits vorab überlegt, welche bisherigen Erfahrungen, Fähigkeiten und Soft Skills man mitbringt. Gemeinsam mit der Recherche über mögliche Einsatzfelder und Abteilungen des jeweiligen Unternehmens kann man sich nun ein fiktives Stellenprofil überlegen, auf das die Bewerbungsunterlagen ausgerichtet werden.
Lebenslauf erstellen
Der Lebenslauf der Initiativbewerbung unterscheidet sich nicht von einer regulären Bewerbung. Also auch hier gilt: Max. 2-3 Seiten, tabellarisch und rückwärts chronologisch aufgebaut und unbedingt mit professionellem Bewerbungsfoto. Tipps und Tricks zum Erstellen der Unterlagen sind hier online nachlesbar.
Motivationsschreiben verfassen: Der Betreff
Das Bewerbungsschreiben ist nun Kern der Bewerbung. Hier muss man der*dem potenziellen Praktikums- oder Arbeitgeber*in zeigen, dass er oder sie genau SIE braucht!
Ein aussagekräftiger Betreff ist wichtig, je konkreter, desto besser. Einem generellen „Bewerbung als Praktikant*in“ ist z.B. die Formulierung „Bewerbung als Praktikant*in in der Abteilung Controlling“ vorzuziehen. Auf diese Weise weiß der*die Erstempfänger*in, an wen er oder sie die Unterlagen weitergeben muss: nämlich an die Abteilung Controlling. Mit der erstgenannten Formulierung landet die Bewerbung häufig auf dem Ablagestapel.
Mit persönlicher Anrede punkten
Wenn man in früheren und aktuellen Stellenausschreibungen, die im Internet auffindbar sind, oder auch direkt auf der Firmen-Website eine konkrete Ansprechperson herausfinden kann, gibt das Pluspunkte. Denn er oder sie ist für die Erstbearbeitung der Bewerbung zuständig. Außerdem zeigt man damit, dass man sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat.
Alles entscheidend für den*die Leser*in: Der erste Absatz
Der erste Absatz des Anschreibens soll den*die Leser*in bereits fesseln. Hier gehören der Grund, warum man unbedingt hier arbeiten will, Gemeinsamkeiten mit dem Unternehmen („die Einstellung xy, die auch Sie in Ihrem Motto hervorheben, entspricht genau meinen Vorstellungen von einer teamorientierten Unternehmenskultur) oder auch das besondere Interesse an einem Arbeitsbereich angeführt.
Ist man durch eine Kontaktperson auf eine mögliche Vakanz aufmerksam gemacht worden? Dann unbedingt fragen, ob man sie oder ihn namentlich nennen darf. Am besten wird dann gleich zu Beginn des ersten Absatzes erwähnt, von wem man von der Stelle erfahren hat.
Mit konkreten Beispielen überzeugen
In den 3-4 nächsten Absätzen bezieht man sich auf die zuvor erstellte fiktive Stellenausschreibung und zählt seine Ausbildung, Berufserfahrung und die sozialen Fähigkeiten anhand von konkreten Beispielen auf. Eine Formulierung wie „durch meine Tätigkeit im Service konnte ich beweisen, dass ich auch in herausfordernden Situationen gelassen und fokussiert arbeiten kann“ klingt glaubhafter als lediglich „ich bin stressresistent“.
Bitte warten? So kann man nachfragen
Die Bewerbung ist abgeschickt, aber die Antwort lässt auf sich warten? Gerade bei Initiativbewerbungen kann es länger dauern, bis sich jemand meldet, da erst der Bedarf geklärt werden muss. Nach ca. 10-14 Tagen kann aber gerne telefonisch nachgefragt werden, ob die Unterlagen angekommen sind.
Sind Sie jetzt voll motiviert, den Arbeitsmarkt mit Ihrer Initiativbewerbung zu erobern? Wir unterstützen Sie gerne beim Schärfen Ihres Zielprofils und der Erstellung Ihrer Unterlagen!
Career Center
Telefon:+43 (0)316 380 - 1048
E-Mail:
Autorin: Angela Messner-Lipp
Beraterin und Trainerin im Career Center der Uni Graz
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