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Stressfragen...

Dienstag, 31.01.2023, #job

... im Jobinterview? So bleiben Sie gelassen!

Nicht nur klassische Bewerbungsfragen kommen in einem Jobinterview vor, sondern es kann auch so manche unangenehme Frage gestellt werden beziehungsweise eine ganze Fragenfolge eingesetzt werden.

Dies dient nicht dazu Sie „hereinzulegen“ und ist auch kein Ausdruck dessen, dass Sie dem Gegenüber unsympathisch sind, sondern diese Stressfragen sind ein eingeplanter Teil des Interviews. Doch warum das Ganze?

Stressfragen werden Ihnen gestellt, um Sie aus der Reserve zu locken und Sie in eine recht unangenehme Situation zu bringen. Für viele ist das Setting eines Bewerbungsgesprächs schon unangenehm und dieses wird durch Stressfragen noch stärker zu einer Prüfungssituation. So möchten Recruiter*innen beobachten, wie Sie in stressigen Situationen reagieren: Bleiben sie ruhig oder verlieren Sie den Kopf? Nehmen Sie sich Zeit zu überlegen oder fangen Sie an zu plappern? Verzetteln Sie sich in Rechtfertigungen oder legen Sie Ihre Argumente klar und schlüssig dar? Bleiben Sie eloquent oder haben Sie ein Blackout?

So kann abgeschätzt werden, wie Sie mit auf Sie zukommenden unangenehmen und unerwarteten Situationen umgehen können. Diese Fragen kommen daher vor allem bei jenen Positionen und Stellen zum Einsatz, wo Sie üblicherweise mit stressigen Situationen zu tun haben werden – etwa jene Jobs, wo Sie eine Idee oder ein Produkt vor einer Kommission vorstellen und verteidigen müssen. Nur wenn Sie im Gespräch eloquent bleiben, wird man Ihnen auch das Meistern von anderen stressigen Situationen zutrauen.
 

Doch was zählt zu derartigen Stressfragen?

Üblicherweise fangen Stressfragen recht harmlos an, etwa mit einer Frage nach der Belastbarkeit oder Misserfolgen. Anstatt jedoch nach einer Frage locker zu lassen, wird nun tiefer gebohrt – etwa wann Sie in der Arbeit schon Stress ausgesetzt waren oder wann Sie Misserfolg hatten. Danach werden die weiteren Fragen noch gezielter gestellt – sie müssen etwa erklären wie es zu dieser Situation gekommen ist, wann das passiert ist und was an Ihrer Leistung Ihrer Meinung nach am schlechtesten war. Auch die Frage nach der Verantwortlichkeit wird in diesem Kontext oft gestellt – Sie oder andere?

Auch sind Fragen, die nicht in so einer Fragefolge kommen als Stressfragen zu erkennen, wenn diese mit „erklären Sie mir“ oder „berichten Sie mir von einer Situation, in der“ gestellt werden. Hier müssen Sie also ein Ereignis erklären und Ihre Beweggründe für Ihr Handeln darlegen.

Auch kann das Paraphrasieren einer Ihrer Aussagen, also das Wiederholen und Rückfragen, ob etwas so gemeint wurde, bei dem*der Bewerber*in Stress auslösen, da dies Unsicherheiten auslöst, ob man sich klar ausgedrückt hat oder ob das Gegenüber etwas nicht gut gefunden hat.

Zumeist werden Stressfragen mit der Frage nach Ihrem Urteilsvermögen und Ihrem Reflexionsvermögen abgeschlossen – „Was haben Sie aus der Erfahrung gelernt?“ Hier können Sie Ihre emotionale Reife darstellen.
 

Wie umgehen mit solchen Stressfragen?

Vorab können Sie sich überlegen, ob es wahrscheinlich zu Stressfragen kommen wird, da die angestrebte Position auch viele stressige Situationen enthalten wird. Prinzipiell kann es nie schaden, dass Sie sich Antworten auf Stressfragen vorab überlegen, etwa auf die Frage nach einer stressigen Situation oder Misserfolgen. Sie können dann die Fragenreihen durchgehen und sich vorab Antworten zurecht legen.

Egal ob vorbereitet oder nicht, diese Fragen lösten zumeist auch gut vorbereitet Aufregung in uns aus. Nehmen Sie sich Zeit und atmen Sie bevor Sie antworten tief durch, das beruhigt den Puls und Ihre Stimme wird stabiler. Sie können sich auch in einer stressigen Situation auf einen Bereich des Körpers konzentrieren, den Sie als entspannt(er) und ruhig empfinden. Auch so schaffen Sie es, dass Sie sich selber als weniger gestresst empfinden.

Bei der Beantwortung der Fragen gehen Sie bedacht vor. Schieben Sie nicht anderen die Schuld für Ihre Misserfolge zu, sondern reflektieren Sie über Ihre Erfahrungen. Bleiben Sie dabei immer positiv und stellen Sie das Gelernte heraus. Dadurch sind Ihre vergangenen Schwächen und Misserfolge als zukünftige Stärken zu sehen, da Sie diesen Fehler nicht mehr machen würden.
 

Haben Sie einen wunden Punkt?

Es kann vorkommen, dass man im Lebenslauf einen wunden Punkt hat, also eine Stelle, von der man hofft, nicht danach gefragt zu werden. Das kann eine längere Studiendauer sein, fehlende Berufserfahrung oder etwa eine sehr kurz dauernde Anstellung bei einer Firma. Sie können davon ausgehen, dass wenn es Ihr wunder Punkt ist, dies auch dem Gegenüber auffallen wird, denn ansonsten hätten auch Sie kein Problem damit. Daher kann die Frage nach eben dieser Stelle im Lebenslauf starken Stress auslösen, da man sich in die Ecke gedrängt fühlt, obwohl das gar nicht die Intention des Gegenübers war. Das Gute ist – Sie wissen schon vorab, dass Sie sich mit einer Sache im Lebenslauf nicht wohl fühlen. Daher können Sie sich vorab schon gut auf die Frage vorbereiten. Wichtig ist, verzetteln Sie sich nicht in Rechtfertigungen oder schieben anderen die Schuld zu, sondern erklären Sie sachlich die Situation und bleiben Sie positiv.
 

Sie möchten diese Stresstechnik und andere Bewerbungsfragen üben? Kein Problem – machen Sie sich einen Termin bei uns aus!

 

Autorin: Gudrun Graschi
Beraterin und Trainerin im Career Center der Uni Graz

 

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